07 April 2010

15 Jahr-Feier/ Rückblick und Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Gratulanten und Gästen bedanken. Bisher haben wir von vielen Seiten gehört, dass unsere "Geburtstagsfeier" allen sehr gut gefallen hat und das Wesen von Klinke e.V. wiedergespiegelt hat.
Leider waren wir so aufgeregt, dass wir es versäumt haben, Fotos von der Veranstaltung zu schießen. Sehr schade! Hier ein paar Bilder, die uns freundlicher Weise der Fotograf der SZ zur Verfügung gestellt hat.

Herr Schiebel (Anstaltsleiter der JVA Zeithain) begrüßte die Gäste als Hausherr.

Katrin Thiele, die 2. Vorsitzende des Vereins, moderierte durch den Abend- wie man sieht in "weißer Weste"- ganz getreu dem Motto des Abends...

Im Hintergrund ist unser "Memory" zu sehen. Zu jedem der 15 Jahre des Vereins waren einige denkwürdige Ereignisse und Begebenheiten sortiert. Je nach dem welche gleichen Felder aufgedeckt wurden, lernten die Gäste entweder näheres zur Vereinsarbeit kennen oder eines der Grußworte von Justizministerium oder Landratsamt wurde verlesen. Hier nochmals ausdrücklichen Dank an Hr. Ministerialdirigent Hr. Schmid und den 1. Beigeordneten des Landrats Hr. Hellfritzsch, die geduldig auf ihren Einsatz warteten.


Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch ein Dresdner Improtheater. Sie entwickelten mit den Gästen moderne Ausbruchswerkzeuge oder spielten typische Hofgangszenen in unterschiedlichen Genres. Sehr zur Freude der Gäste- und keiner merkte sich, dass er letztlich 2 statt 1er angekündigten Stunde auf seinem Stuhl saß.
Henning Rehme stellte 2 seiner Projekte in der JVA Zeithain (Trarocktour) und der JSA Regis- Breitingen (Rap im Knast) vor.
Mit Stephan Liebegall und Anja Müller konnten die Gäste ein eigens entwickeltes Computerspiel spielen und so einblicke in die Arbeit als Betreuungshelfer bzw. Konfliktschlicher im Täter- Opfer- Ausgleich erhalten.

Zum Abschluss gabs eine Versteigerung "klinketypischer Objekte". Weiße Westen, ein Hocker aus Gesetzbüchern und eine Wundertüte, über deren Inhalt die Ersteigerin Richterin Frau Sanden sehr glücklich schien...

Hier einige Eindrücke aus der Presse:

Samstag, 20. März 2010
(Sächsische Zeitung)

Ausbruchstipps von Profis


Viel Spaß gab es beim 15.Jubiläum des Riesaer Vereins Klinke, der sich in der Straffälligenhilfe engagiert. Gefeiert wurde in der JVA Zeithain. Zu Gast war unter anderem das Improvisationstheater Freie Spielkultur Dresden. Bei ihrem Auftritt fragte es das Publikum nach Ausbruchswerkzeugen – und bekam interessante Antworten: Der Leiter der JVA Bernd Schiebel beispielsweise konnte aus seiner Erfahrung heraus zwar kein typisches Werkzeug nennen, schließlich habe es in Zeithain noch keinen Ausbruch gegeben. Er erinnerte sich aber an eine Geschichte in einer anderen JVA, wo ein Gabelstapler zur Flucht verhalf. Sein Vorgänger und jetziger Leiter des Jugendgefängnisses Regis-Breitingen Uwe Hinz schlug stattdessen einen Dosenöffner vor. Ob er damit bereits selbst Erfahrungen gemacht hat, und wie wirkungsvoll so ein Haushaltsgerät tatsächlich sein kann, darüber liegen SZ keine Informationen vor. Die Vorschläge waren dem Ministerialdirigenten im Sächsischen Justizministerium Willi Schmid aber sowieso viel zu unspektakulär. Er plädierte für einen ferngesteuerten Hubschrauber und freute sich lauthals über die sehr gelungene Umsetzung seiner Idee von den Theaterleuten. (SZ/ab)

Samstag, 13. März 2010
(Sächsische Zeitung)

Verein feiert Jubiläum hinter Gittern


Der Klinke e.V. hilft seit 15Jahren straffällig gewordenen Jugendlichen.


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Das Improvisationstheater Freie Spiel Kultur Dresden trat anlässlich des Klinke-Jubiläums in der JVA Zeithain auf – und erntete viel Applaus. Foto: Alexander Schröter
Bis 17Uhr war noch Hofgang in der Justizvollzugsanstalt Zeithain (JVA). Erst danach konnten die Feierlichkeiten des Riesaer Klinkee.V. am Donnerstagabend beginnen. Über 50Gäste – darunter Vertreter des Sächsischen Justizministeriums, des Landratsamtes oder Riesaer Amtsgerichtes – waren gekommen, um sich auf ungewöhnliche, aber sehr amüsante Art über die Vereinsarbeit zu informieren: Im Kreativzentrum des Gefängnisses gab es unter anderem Improvisationstheater, Rap aus dem Knast oder Videospiele.

Weg zur weißen Weste

Seit 15Jahren begleitet der Verein Straffällige auf ihrem ganz persönlichen Weg zu einer „weißen Weste“. Drei Festangestellte und 13ehrenamtliche Mitglieder kümmern sich vorwiegend um 14- bis 20-Jährige, die ein- oder bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Finanziert wird die Arbeit von Sachsens Justizministerium, dem Landkreis Meißen und Spenden. Der Verein organisiert mit den Geldern Projekte und Workshops rund um das Thema „Musik und Farbe hinter Gittern“ in den JVAs Zeithain, Waldheim und Regis-Breitingen, die Betreuungsweisung und den Täter-Opfer-Ausgleich.

Seit 1999 wurden beispielsweise 856 Täter und 799 Opfer im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs betreut, sagte Klinke-Mitarbeiterin Anja Müller. In etwa der Hälfte aller Fälle, in denen es meist um Körperverletzung oder Sachbeschädigung ging, konnte dabei eine außergerichtliche Einigung gefunden werden, mit dem Täter und vor allem auch Opfer zufrieden sind, so die Sozialpädagogin.

Diese Maßnahme wird genau wie die Betreuungsweisung – eine längerfristige Einzelbetreuung für mehrfach straffällig gewordene Jugendliche mit erzieherischen Defiziten – von Gericht oder Staatsanwaltschaft angeordnet. Der Klinkee.V. ist dabei landkreisweit tätig.

Die meiste Aufmerksamkeit zog der Verein bisher aber mit seinen Projekten auf sich. Es gab bereits die Jailhouse-Tour, im Rahmen derer 1997 Techno-Partys in verschiedenen JVAs stattfanden und dafür der Jugend-Oscar verliehen wurde, es gab 2008 die Fotoausstellung „Knastwelten“ in der Riesaer Sparkasse, und es erscheint regelmäßig eine Gefangenen-Zeitung in Zeithain: die „Zensierte Zeithainer Zeitung“.

Diese Projekte bringen den Vollzug voran, sagte der Ministerialdirigent im Sächsischen Staatsministerium der Justiz Willi Schmid während der Jubiläumsfeier. Nur ein Engagement wie das von Klinke helfe tatsächlich, die Straffälligen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Bevormundung oder Trill dagegen brächten laut Schmid nichts. A. Becker

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