28 April 2010

Ausstellung "Opfer" des Weißen Ring e.V.

Hier möchten wir gern auf eine sehr interessante Ausstellung des Weißen Ringes hinweisen, die sich mit der Frage der Opferrolle auseinandersetzt. Wir finden, eine sehr gelungene und aufwühlende Ausstellung!


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22 April 2010

Kochen fürs Klinketeam

Hin und wieder kommt es bei uns zu ungewöhnlichen Einzelkontakten. Hier hat jemand seine Fähigkeiten als Hobbykoch zu laut herumgeschrieen und wurde gleich für ein Mittag "engagiert". Sehr zum Erstaunen des Betreuers und des Klinkerests zauberte er ein leckeres Mittag. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an S.!

Noch sind wir skeptisch- aber riechen tuts schon gut...

Hier der Beweis, dass es geschmeckt hat: Kartoffeln, Sauerkraut und Kassler!!!

Wo ist der Nachtisch?

Man beachte die Form der Ananasscheiben...

Zufriedenes und stolzes Zweigespann...

Abschlusspflicht Abwaschen 
Dank auch an den U-Punkt, der seine Küche freigab!
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13 April 2010

Erläuterungen zur RAP im Knast 3

Auf dieser CD sind wieder erstaunlich ehrliche und manchmal auch regelrecht ergreifende Texte zu finden. Einige jedoch sind in ihrer Wortwahl auch etwas befremdend. Was die Jugendlichen bewogen hat derartige Texte zu verfassen lesen Sie hier:


HINTER SCHWEDISCHEN GARDINEN von Wortlos

Wortlos: "Diesen Track habe ich zu beginn meiner Haftzeit geschrieben und es geht gege den jenigen der mich bei der Polizei angeschissen hat. Dies waren meine Gedanken die dem gegenüber hätte."

WSW-ANSAGE von St-one & Krank

Krank: "Dieser Track (song) war ein Disstrack. Er ist nicht persönlich gemeint oder auf andere bezogen. Beim Rappen wird oft gedisst und wenn man gedisst wird sollte man auch zurück Dissen. Der Track ist auch auf unsere Stadt besogen WSW (Weißwasser) da wir eine Kleinstadt sind, aber auch anders könn. Die Wortwahl ist der heutige Jugendslang."

St-one: "Das ist ein Ansage- Disstrack und nicht gegen irgendjemand persönlich gemeint. Das ist hat der Jugendslang. Wenn man Rapper ist, wird man auf jeden Fall mal gefrontet und sollte dann auch zurück fronten können. Weißwasser ist ne Kleinstadt und wir wollten damit nur sagen das wir auch anders können."

KOPF HOCH Impulsiv feat. Albano$

Impulsiv: "Dieses Lied soll dem Hörer Mut machen sich nicht aufzugeben, selbst wenn dieser sich gerade in einer schwierigen Phase seines Lebens befindet. Die Aussage ist "es geht weiter". Das Lied soll dem Hörer zum Nachdenken anregen."

VON DRAUSSEN NACH DRINNEN von Wortlos & Jason M.

Wortlos: "In diesem Track geht es um mein Leben, das ich drei Jahre lang bis zu meiner Inhaftierung geführt habe. Vor zwei Jahren habe ich meine Freundin kennengelernt und mein Leben größten Teil geändert."

Jason M. "Wir wollen als Künstler unter anderem durch Provokation gesellschaftliche Umstände thematisieren, dazu benutzen wir Spott, Hohn, Verzerrung als künstlerische Hilfsmittel. Wir gebrauchen hierfür die Umgangsprache des Umfeldes aus dem wir stammen. Mit diesem Text will ich keine Gewalt in die Jugend prägen sondern verständlich machen wie schlimm es hier ist und warum einige hier sind."

KRANKE PSYCHOPATEN von St-one & Krank

Krank: "Der Track ist eine Geschichte wie ein Horrorfilm. Damit will ich keinen verängstigen und auch keine Straftat begehen. Mein Rapstyle ist die Horrorcore/ Psychocore szene. Ich hab st-one gefragt ob er mit mir so ein Track mache will."

St-one: "Damit habe ich nicht die nächste Straftat vor und ist auch nicht persönlich gemeint. Es sind und bleiben nur Gedanken. Es sollte nur ein Horrorfilm ähnlich sein und eine Geschichte die gerappt wird. Krank hat mich gebeten darauf ein Part zu schreiben."

MEIN SOHN von Albano$

Albano$: "Mit diesem Track wollte ich mein Sohn sagen das er mein ein und alles ist das es mir leid tut das ich hier bin und nicht bei ihm sein kann. Vorallem wollte ich damit ausdrücken das ich alles machen werde das ihm gut geht und das ihm nix passieren wird wenn ich da bin. Danke."

WISSENSCHAFT FÜR SICH von Jason M.

Jason M.: "Dieser Text ist nicht wörtlich zu nehmen, sondern dient auch der Unterhaltung. Ich weise darauf hin das dieser Text nicht zu kriminellen Handlungen oder Gewalt aufruft. Viele Äußerungen und Metaphern entspringen dem Wettbewerbscharakter der Jugendkultur. Mit diesem Text will ich darauf hin deuten das diese ganzen Ärzte, Professoren u.s.w. mehr auf Forschung ausarbeiten als auf die Gesundheit der Menschen."

URIN-TRACK von St-one & Krank

Krank: "Mein Part hab ich einfach mit draufgehauen weil St-one mich gefragt hat ob ich ein Part rappen will. Der Track soll das lustige sein auf dem Album."

St-one: "Das soll einfach nur der Witz auf der CD sein und ist auf keinen Fall Frauenfeindlich."


Erklärung des Albumtitels von Impulsiv:
"Von der anderen Seite"  einerseits in Bezug auf die andere Seite des Zaunes, andererseits in Bezug auf die andere Seite von uns --> nicht nur dumme Kriminelle sondern einfach normale Jungs die kreativ sein können

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Ein knapper und hart erkämpfter Sieg...

Nein, es wurde nicht gemogelt. Obwohl es vielleicht für manch Außenstehenden schon etwas merkwürdig erscheint, dass ausgerechnet Klinke e.V. sein erstes organisiertes Hallenfußballturnier tatsächlich auch gewinnt. Stephan Liebegall vom Projekt Betreuungsweisung hatte dazu eingeladen. 2 Mannschaften der mobilen Jugendarbeit Riesa, 1 Mannschaft des Kinderheimes Strehla und 1 Mannschaft des Klinke e.V. trafen sich am letzten Ferientag in der Turnhalle in Weida. Vielleicht der Beginn einer kleinen neuen Tradition in den Osterferien...


Preise gabs es auch allerdings eher ungewöhnliche! Geehrt wurden bsw. der fairste Spieler mit einem Keramikengel, der beste Spieler mit einem Fahrradreperaturset, das schnellste Tor bekam eine Rolle Klopapier, der beste Torhüter eine Fliegenklatsche und eine Klobürste und der beste Torschütze ist nun stolzer Besitzer eines Schwimmrings...

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08 April 2010

Fussballturnier

Am Freitag wird es zwischen Jugendlichen des Klinke e.V., zwei Teams der mobilen Jugendarbeit Riesa und einem Team des Kinderheimes Strehla ein kleines Fussballturnier geben.
Natürlich wird es einen Pokal geben und kleine Preise. Wer gewonnen hat lest ihr nächste Woche hier!
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07 April 2010

RAP im KNAST die dritte!


Jetzt endlich ist sie erschienen- RAP im KNAST das dritte Album! Produziert noch im letzten Jahr, mit viel Liebe nachbearbeitet und seit unserer 15Jahr- Feier auch käuflich zu erwerben. Wer also ein nettes Geschenk für Rap-Begeisterte sucht melde sich bei uns. Nur 5€ und Versand, schon ist die CD bei dir!

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15 Jahr-Feier/ Rückblick und Dankeschön

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Gratulanten und Gästen bedanken. Bisher haben wir von vielen Seiten gehört, dass unsere "Geburtstagsfeier" allen sehr gut gefallen hat und das Wesen von Klinke e.V. wiedergespiegelt hat.
Leider waren wir so aufgeregt, dass wir es versäumt haben, Fotos von der Veranstaltung zu schießen. Sehr schade! Hier ein paar Bilder, die uns freundlicher Weise der Fotograf der SZ zur Verfügung gestellt hat.

Herr Schiebel (Anstaltsleiter der JVA Zeithain) begrüßte die Gäste als Hausherr.

Katrin Thiele, die 2. Vorsitzende des Vereins, moderierte durch den Abend- wie man sieht in "weißer Weste"- ganz getreu dem Motto des Abends...

Im Hintergrund ist unser "Memory" zu sehen. Zu jedem der 15 Jahre des Vereins waren einige denkwürdige Ereignisse und Begebenheiten sortiert. Je nach dem welche gleichen Felder aufgedeckt wurden, lernten die Gäste entweder näheres zur Vereinsarbeit kennen oder eines der Grußworte von Justizministerium oder Landratsamt wurde verlesen. Hier nochmals ausdrücklichen Dank an Hr. Ministerialdirigent Hr. Schmid und den 1. Beigeordneten des Landrats Hr. Hellfritzsch, die geduldig auf ihren Einsatz warteten.


Aufgelockert wurde die Veranstaltung durch ein Dresdner Improtheater. Sie entwickelten mit den Gästen moderne Ausbruchswerkzeuge oder spielten typische Hofgangszenen in unterschiedlichen Genres. Sehr zur Freude der Gäste- und keiner merkte sich, dass er letztlich 2 statt 1er angekündigten Stunde auf seinem Stuhl saß.
Henning Rehme stellte 2 seiner Projekte in der JVA Zeithain (Trarocktour) und der JSA Regis- Breitingen (Rap im Knast) vor.
Mit Stephan Liebegall und Anja Müller konnten die Gäste ein eigens entwickeltes Computerspiel spielen und so einblicke in die Arbeit als Betreuungshelfer bzw. Konfliktschlicher im Täter- Opfer- Ausgleich erhalten.

Zum Abschluss gabs eine Versteigerung "klinketypischer Objekte". Weiße Westen, ein Hocker aus Gesetzbüchern und eine Wundertüte, über deren Inhalt die Ersteigerin Richterin Frau Sanden sehr glücklich schien...

Hier einige Eindrücke aus der Presse:

Samstag, 20. März 2010
(Sächsische Zeitung)

Ausbruchstipps von Profis


Viel Spaß gab es beim 15.Jubiläum des Riesaer Vereins Klinke, der sich in der Straffälligenhilfe engagiert. Gefeiert wurde in der JVA Zeithain. Zu Gast war unter anderem das Improvisationstheater Freie Spielkultur Dresden. Bei ihrem Auftritt fragte es das Publikum nach Ausbruchswerkzeugen – und bekam interessante Antworten: Der Leiter der JVA Bernd Schiebel beispielsweise konnte aus seiner Erfahrung heraus zwar kein typisches Werkzeug nennen, schließlich habe es in Zeithain noch keinen Ausbruch gegeben. Er erinnerte sich aber an eine Geschichte in einer anderen JVA, wo ein Gabelstapler zur Flucht verhalf. Sein Vorgänger und jetziger Leiter des Jugendgefängnisses Regis-Breitingen Uwe Hinz schlug stattdessen einen Dosenöffner vor. Ob er damit bereits selbst Erfahrungen gemacht hat, und wie wirkungsvoll so ein Haushaltsgerät tatsächlich sein kann, darüber liegen SZ keine Informationen vor. Die Vorschläge waren dem Ministerialdirigenten im Sächsischen Justizministerium Willi Schmid aber sowieso viel zu unspektakulär. Er plädierte für einen ferngesteuerten Hubschrauber und freute sich lauthals über die sehr gelungene Umsetzung seiner Idee von den Theaterleuten. (SZ/ab)

Samstag, 13. März 2010
(Sächsische Zeitung)

Verein feiert Jubiläum hinter Gittern


Der Klinke e.V. hilft seit 15Jahren straffällig gewordenen Jugendlichen.


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Das Improvisationstheater Freie Spiel Kultur Dresden trat anlässlich des Klinke-Jubiläums in der JVA Zeithain auf – und erntete viel Applaus. Foto: Alexander Schröter
Bis 17Uhr war noch Hofgang in der Justizvollzugsanstalt Zeithain (JVA). Erst danach konnten die Feierlichkeiten des Riesaer Klinkee.V. am Donnerstagabend beginnen. Über 50Gäste – darunter Vertreter des Sächsischen Justizministeriums, des Landratsamtes oder Riesaer Amtsgerichtes – waren gekommen, um sich auf ungewöhnliche, aber sehr amüsante Art über die Vereinsarbeit zu informieren: Im Kreativzentrum des Gefängnisses gab es unter anderem Improvisationstheater, Rap aus dem Knast oder Videospiele.

Weg zur weißen Weste

Seit 15Jahren begleitet der Verein Straffällige auf ihrem ganz persönlichen Weg zu einer „weißen Weste“. Drei Festangestellte und 13ehrenamtliche Mitglieder kümmern sich vorwiegend um 14- bis 20-Jährige, die ein- oder bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Finanziert wird die Arbeit von Sachsens Justizministerium, dem Landkreis Meißen und Spenden. Der Verein organisiert mit den Geldern Projekte und Workshops rund um das Thema „Musik und Farbe hinter Gittern“ in den JVAs Zeithain, Waldheim und Regis-Breitingen, die Betreuungsweisung und den Täter-Opfer-Ausgleich.

Seit 1999 wurden beispielsweise 856 Täter und 799 Opfer im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs betreut, sagte Klinke-Mitarbeiterin Anja Müller. In etwa der Hälfte aller Fälle, in denen es meist um Körperverletzung oder Sachbeschädigung ging, konnte dabei eine außergerichtliche Einigung gefunden werden, mit dem Täter und vor allem auch Opfer zufrieden sind, so die Sozialpädagogin.

Diese Maßnahme wird genau wie die Betreuungsweisung – eine längerfristige Einzelbetreuung für mehrfach straffällig gewordene Jugendliche mit erzieherischen Defiziten – von Gericht oder Staatsanwaltschaft angeordnet. Der Klinkee.V. ist dabei landkreisweit tätig.

Die meiste Aufmerksamkeit zog der Verein bisher aber mit seinen Projekten auf sich. Es gab bereits die Jailhouse-Tour, im Rahmen derer 1997 Techno-Partys in verschiedenen JVAs stattfanden und dafür der Jugend-Oscar verliehen wurde, es gab 2008 die Fotoausstellung „Knastwelten“ in der Riesaer Sparkasse, und es erscheint regelmäßig eine Gefangenen-Zeitung in Zeithain: die „Zensierte Zeithainer Zeitung“.

Diese Projekte bringen den Vollzug voran, sagte der Ministerialdirigent im Sächsischen Staatsministerium der Justiz Willi Schmid während der Jubiläumsfeier. Nur ein Engagement wie das von Klinke helfe tatsächlich, die Straffälligen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Bevormundung oder Trill dagegen brächten laut Schmid nichts. A. Becker
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