10 Dezember 2009

"Haftet Lebenslang"




An zwei Wochenenden wurden Tätowierungen der Gefangenen fotografiert und in anschließenden Interviews zu deren Bedeutung befragt. Selbstverständlich stehen Tätowierungen nicht ausschließlich im Zusammenhang mit Inhaftierung, sondern haben ebenfalls einen kulturgeschichtlichen Hintergrund. Aus unserer Sicht sind sie aber dennoch ein Stück Gefängniskultur und werden es wohl auch immer bleiben. Die Gefangenen besitzen durch die Tätowierungen eine lebenslange „Haftung“ bzw. Kennzeichnung ähnlich wie in ihrer Biographie lebenslang der „Ex- Gefangene“ haften bleibt.


Das Anliegen des Projektes sollte keinesfalls die Verherrlichung einer „Machokultur“ sein. Uns ging es auch nicht nur um die Veröffentlichung und Präsentation von Tätowierungen, sondern vielmehr um die persönlichen Entstehungsgeschichten der einzelnen Bilder und die Identifikation des Gefangenen bzw. die Veränderung der persönlichen Sichtweise zum Tattoo. Somit geht es auch um die Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, in der die Tätowierung lediglich eine Projektionsfläche darstellt. In den vorliegenden Interviews wurde versucht dies herauszuarbeiten.


Das Memo-Spiel ist für 19,90 € käuflich im Klinke e.V. zu erwerben. Zusätzlich zu dem eigentlich Spiel gehört ein Begleitheft in dem die Interviews als auch eine wissenschaftliche Betrachtung des Hr. Prof. Dr. Deichsel der evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden enthält. Er befasst sich mit der Frage inwieweit ein Zusammenhang zwischen Tätowierungen und Gefängnisaufenthalten besteht.


Der Erlös aus dem Verkauf geht direkt in neue Projekte mit straffällig gewordenen jungen Menschen. Bei Interesse melden Sie sich bei uns!

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